Normungsarbeiten (DIN, CEN, ISO)

Normungsarbeiten national: DIN

 

(DIN – Ehrennadel 1984; Ehrenurkunde für 25 Jahre Mitarbeit im DIN, erhalten 27. Oktober 2005, Ehrenurkunde für 40 Jahre Obmannschaft im NA 062-06-11 AA „Atomspektrometrie“ [AA 611] des NMP im DIN am 28. Oktober 2009.)

 

DIN NMP FAM [Fachnormenausschuss Mineralöl- und Brennstoffnormung]


Im FAM Beirat, dem obersten Lenkungsgremium des FAM: Vertreter/Sprecher der Arbeitsausschüsse, seit 10. März 1986


  • Obmann des DIN AA 610 [NA 062-06-10 AA] im FAM: Koordinierungsausschuß u.a. für die Arbeitsausschüsse der Normung von Prüfverfahren im Bereich der Sachgebiete 61 (Allgemeine Prüfverfahren für Gase, Mineralöle, Mineralölerzeugnisse und Brennstoffe), 62, 64 (Flüssige Brennstoffe [Kraftstoffe], Flüssiggase, und Spezialbenzine) und 66 (Schmieröle, Öle; Paraffine, Schmierfette und sonstige Produkte), und zwar insbesondere eingerichtet zur Regelung von Unstimmigkeiten zwischen einzelnen Normarbeitskreisen; Obmann seit Anbeginn dieses Arbeitsausschusses, von 1987 bis heute (2011).

  • Obmann des DIN AA 611 [NA 062-06-11 AA]: Atomabsorptionsspektrometrie, später unter Einbeziehung der ICP OES in Atomspektrometrie umbenannt:
    Obmann seit 1969 bis 10. November 2010, d.h. 41 (!) Jahre [bis zur 58. Hauptsitzung], zurzeit stellvertretender Obmann, [neuer Obmann M. Winkler, Deutz AG, Köln]. Anfangs wurden ebenfalls Untergruppen gebildet, die auch außerhalb der Hauptsitzung getagt haben und heute z.T. in selbständige Arbeitsausschüsse, wie z.B. bei der Gebrauchtölanalyse [jetzt AA 663] übergegangen sind, wieder in den Hauptausschuss integriert worden sind oder – unter Änderung des Namens [Atomspektrometrie statt Atomabsorptionsspektrometrie] – als neuer AA 611 weitergeführt wurden. Im alten AA 611 waren die nachfolgend aufgeführten Unterausschüsse [UA] und Arbeitsgruppen [AG] mehr oder weniger eigenständig in ihrem Handeln und dann lediglich auf den jeweiligen Hauptsitzungen des AA 611 berichtspflichtig:
    1. Geräte-Norm 51 401 [AAS] im Rahmen des DIN NMP FAM, Entwurf Dezember 1971, die später in den neu gegründeten Arbeitsbereich des NMP AA 815 [NA 062-08-15 AA] übernommen wurde.

    Alter AA 611 mit den Unterausschüssen:
    UA 1 [UA 611.1]: Gebrauchtölanalyse: [1.Obmann M. Lucas, KHD Köln; 2.Obmann R. Flachsbarth, PTZ Darmstadt, 3.Obmann M. Marold, WIWEB Erding,

    UA 2 [UA 611.2]: Wasseranalyse [1.Obmann W. Schermann, RWE Hürth, 2.Obmann Ch. Bauspieß, DaimlerChrysler AG Stuttgart,

    UA 3 [UA 611.3]: ICP OES [Obmann, S.H. Kägler, komm., Deutsche Shell AG, PAE Labor Hamburg],

    AG 1: Teilchengröße [1.Obmann E. Jantzen, DFVLR Stuttgart, 2.Obmann K. Wastl, OMV Labor Schwechat/Wien],

    AG 2: Probenaufbereitung [Obmann S.H. Kägler, Deutsche Shell AG, PAE Labor Hamburg].


    Erarbeitung von mehr als 30 Normen,
    wie z.B. Bestimmung von Blei in Ottokraftstoffen (Produktion/Qualitätsgarantie), Nickel u. Vanadium in Heizölen (Umwelt/TA Luft), Spurengehalte von Cadmium in Rohölen (Umwelt), Spurengehalte von Vanadium in Gasturbinenölen (Tieftemperaturkorrosion), Additivgehalte in frischen Schmierölen (Wirtschaftlichkeit) und Abriebelemente in Gebrauchtölen (Schadensfrüherkennung).

  • Obmann von einzelnen Norm-Arbeitskreisen anderer FAM Arbeitsausschüsse. Zeitweise bis zu 43 Obmannschaften von Einzelnormen, wie einer der FAM Geschäftsführer 1985 „zusammenaddiert“ hatte: z.B.:
    DIN 51412-1 und DIN 51412-2 zur Leitfähigkeitsmessung (Sicherheit) [Obmann bis 1998], DIN 51414, Benzolgehalt in Ottokraftstoffen mittels Infrarotspektrometrie (Gesundheit) [Obmann bis zur Übernahme als DIN EN 238, d.h. bis 1987 und anschließend Weiterbetreuung als Convenor im Bereich von CEN/TC 19/WG 9 [siehe Abschnitt EN], DIN 51815 (Schmierfette), DIN 51527, Bestimmung von Polychlorierten Biphenylen (PCB) mittels Gaschromatographie (Umwelt); Obmann bis 1985 [siehe auch Abschnitt EN].
  • Mitarbeit beim FAM und in den nationalen Normungsgremien:

    Mitarbeit beim FAM: z.B.:

    Sitzungsplanungen und -vorbereitungen , Übersetzung oder Überarbeitung von Normen ; in Ausnahmefällen Vertretung des Geschäftsführers auf Sitzungen bei Terminüberschneidungen; Teilnahme an den jährlich durchgeführten FAM Frühjahrs- und Herbsttagungen der Arbeitsausschüsse AA 642 (Kraftstoffe) und AA 661 Schmieröle sowie an den Jahrestagungen des AA 652 (Schmierfette),
    seit 1969 bis heute (2011),

    FAM Ringversuche: Aktive Mitarbeit bei der Bewertung der Ringversuchsergebnisse sowie Festlegung der zu prüfenden Produkte und der hierfür einzusetzenden Prüfverfahren, jeweils während der FAM Frühjahrstagungen für Schmieröle [AA 661] und Kraftstoffe [AA 642], bzw. auf den alle 2 Jahre durchgeführten Schmierfett-Tagungen [AA 652].
    Vom Umfang her ist der FAM Ringversuch weltweit einmalig und ohne Vergleich. Im Ringversuch 2007/2008 sind z.B. insgesamt ca. 20.000 Einzelergebnisse ausgewertet worden, die von gut 110 Laboratorien stammten und aus der Untersuchung an 14 Proben unter Einsatz von rund 300 Prüfverfahren in Doppelbestimmungen erhalten wurden. Die Auswertung und der Versand der Einzelproben wird seit 1995 von der „PETROLAB GmbH – Laboratorium für Mineralöl- und Umweltanalytik“, Speyer, in Abstimmung mit dem FAM in Hamburg [in den letzten Jahren mit neuem, stark verbesserten Auswerteprogramm] durchgeführt. Zu jedem Ringversuch [RV] wird ein umfangreiches Ringversuchs-Compendium von der PETROLAB GmbH herausgegeben. Als Beispiel sei hier das Compendium des RV 2007/2008 zitiert. Es handelt sich hierbei um den 73.RV Kraftstoffe, FAM/UA 642.1, gemeinsam durchgeführt mit dem 44.RV Schmieröle, FAM/UA 661.1, und umfasst 307 S. mit einem 6 seitigen Anhang des verschlüsselten Teilnehmerverzeichnisses.
    Die RV werden von der PETROLAB GmbH im Auftrag des FAM organisiert und ausgewertet. Davor hatten dies, im Auftrag des FAM: A. Mausch, PHL München, vormals Erdölraffinerie Ingolstadt [ERIAG] (z.B. 1990), O. Berges, VEBA OEL, Analytik, Gelsenkirchen (z.B. 1881) und K. Bönnhoff, Daimler Benz AG, Zentral-Werkstoffprüfung, Stuttgart (z.B. 1970) übernommen. K. Bönnhoff hat das erste umfangreichere Rechner-programm für unseren FAM RV durch seinen Sohn erstellen lassen. Nach diesem Programm wurde - mit geringen Abänderungen, u.a. durch O. Berges - noch viele Jahre weitergearbeitet und ausgewertet.

  • Mitarbeit in den restlichen FAM-Arbeitsausschüssen der Sachgebiete 61:
    AA 612 (RFA), AA 613 (Molekülspektrometrie), AA 614 (Chromatographische Analyse), AA 615 (Themoanalyse) wegen „Mangels eines neuen Obmanns“ im Jahre 1999 aufgelöst] und AA 616 (Präzision von Prüfverfahren). Zum Teil wurden diese Arbeitsausschüsse durch S.H. Kägler aufgebaut (AA 613, AA 614 und AA 615), bzw. als stellvertretender Obmann bis zur Wahl eines neuen Obmanns überbrückt. 

  • Veröffentlichungen im Rahmen des FAM, z.T. intern:

    Normen-Vergleichstabelle
    zwischen a) ISO – EN und DIN, mit Vergleichen zu ASTM – IP/BS – NF
    , Band I und II; im Auftrag des FAM, publiziert „unter dem Dach" von DIN, FAM, DGMK und DASMIN. Es handelt sich hierbei um die erste grundlegende Zusammenstellung einer Normenvergleichtabelle, mit der Unterscheidung: a) Normen „sind identisch“ oder b) „technisch gleichwertig“ oder c) „nicht identisch“, ist von S.H.Kägler 1992–1993 durchgeführt wurde. Schwierig gestaltete sich dabei die Entscheidung „technisch gleichwertig“. Die Folgeausgabe ist schwerpunktmäßig von D. Wagnitz überarbeitet worden (siehe auch hier).

    Schlüsselwortverzeichnis
    zu den vom FAM betreuten Normen:
    Die Arbeiten hierzu sind noch nicht abgeschlossen worden und bedürfen der fortlaufenden Ergänzung.


    Prüfgegenstandstabellen
    (siehe auch hier).
    Diese Tabellen sind die Basis der Akkreditierung für den Anwendungsbereich der Prüf- und Anforderungsnormen des FAM sowie für den Bereich besonderer Umweltaspekte im Geltungsbereich von vormals DASMIN [Deutsche Akkreditierungsstelle für Mineralöl, Hamburg], danach DACH [Deutsche Akkriditierungsstelle Chemie, Frankfurt] und seit 1.1.2010 DAkkS [Deutsche Akkriditierungsstelle, Frankfurt und Berlin]. Der grundlegende Aufbau dieser Tabellen und die ständige Überarbeitung dieser Zusammenstellungen wurde unter Mitarbeit von S.H. Kägler bis Juni 2003, zusammen mit anderen Fachkollegen, in Abstimmung mit dem FAM Geschäftsführer durchgeführt. Von anderen Fachkollegen werden diese Prüfgegenstandstabellen auch weiterhin gepflegt.

  • Vortragstätigkeit in Rahmen des FAM: z.B.:

    Technische Akademie Esslingen: Im Rahmen des Lehrgangs „Normen und Spezifikationen für Schmierstoffe“ wurde von S.H. Kägler jeweils der Einführungsvortrag >Mineralölnormen – Praktische Normungsarbeit des FAM<; gehalten. Dieser Vortrag ist in der zweijährigen Folge von 1990 bis 2004 stets an den aktuellen Stand, auch bezüglich von Änderungen innerhalb des DIN, angepasst worden. (siehe auch hier)

    Technische Universität Chemnitz 1990: In Vertretung des FAM-Geschäftsführers: „Die praktische Normungsarbeit des FAM und der derzeitige Stand der Mineralölnormen im Bereich des DIN“.

    6. Colloquium Atomspektrometrische Spurenanalytik, Universität Konstanz/Bodensee 1991, S.H. Kägler: >Stand und derzeitige Grenzen der Atomspektrometrie in der Mineralölanalyse unter Einbeziehung der Normung<.

DIN NMP [Normenausschuss Materialprüfung]

 

  • DIN NMP AA 815 [NA 062-08-15]: Grundlagen der analytischen Atomspektroskopie, mit Erweiterung auf Begriffe der allgemeinen Analytik, inkl. Auswerteverfahren: z.B. Standardaddition [DIN 32633], Nachweis-, Erfassungs- Bestimmungsgrenzen unter Wiederholbedingungen [DIN 32645], sowie unter Vergleichsbedingungen, einschließlich Ringversuche [DIN 32646]. In Arbeit ist derzeit insbesondere ein neues Normvorhaben zur Meßunsicherheit [DIN 32632].

    1. Sitzung des FNM 815 [wie er damals hieß] am 26. Januar 1979, DIN Köln, Kamekestr.8

    1.Obmann H. Massmann, Institut für Spektrochemie und angewandte Spektroskopie [ISAS], Dortmund, ab 26.1.1979; 2. Obmann K. Laqua, ebenfalls ISAS, ab 13.10.1983 [aufgrund des plötzlichen Todes von Hans Massmann am 3.12. 1982]; 3.Obmann V. Tröbs, Dillinger Hütte, Dillingen, ab 18.2.1993; 4.Obmann Bernhard Welz, Bodenseewerk Perkin-Elmer GmbH, Angewandte Forschung, Überlingen.ab 26.2. 1997 [derzeit Professor in Florianopolis, Brasilien]; 5.Obmann S.H. Kägler, PETR-U-S [Petroanalyse-Umwelt- und Strahlenschutz], Buxtehude, ab 15.5. 2003; 6.Obmann D. Ardelt, Spectro Analytical Instruments GmbH, Kleve, ab 27.10. 2005 [ab diesem Zeitpunkt als stellv.Obmann S.H. Kägler, PETR-U-S, Buxtehude, um die Kontinuität zu wahren].

    Auch im Rahmen des AA 815 wurden für begrenzte Zeitabschnitte Arbeitsgruppen mit eigenen Sitzungsterminen gebildet:
    AK 1
    Röntgenfluoreszenzanalyse [RFA], seit 30-11-1988, derzeitiger Obmann H. Miersch, Spectro Analytical Instruments GmbH, Kleve,
    AK 2
    Atomabsorptionsspektrometrie [AAS], seit 13-11-1990, Obmann S.H. Kägler, AK 2 ist zwischenzeitlich für einen begrenzten Zeitrahmen nicht mehr aktiv,
    AK 3
    Totalreflexions-Röntgenfluoreszenz-Analyse [TXRF] seit 10.11. 1998, Obmann S.H. Kägler.

    Nachfolgend wird ein Teil der erarbeiteten Grundlagen-Normen aufgeführt:
    Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma als Anregungsquelle [ICP-MS], DIN 51002;
    Totalreflexions-Röntgenfluoreszenz-Analyse [TXRF], DIN 51003;
    Optische Emissionsspektrometrie [OES] – Teil 1: Begriffe für Systeme mit Funken und Niederdruckentladungen, DIN 51008-1;
    Optische Emissionsspektrometrie [OES] – Teil 2: Begriffe für Systeme mit Flammen und Plasmen, DIN 51008-2;
    Optische Atomspektralanalyse – Allgemeine Grundlagen und Begriffe, DIN 51009;
    Atomabsorptionsspektrometrie [AAS] – Teil 1: Begriffe, DIN 51401-1;
    Röntgenspektralanalyse – Röntgenemissions- und Röntgenfluoreszenz-Analyse [RFA] – Teil 1: Allgemeine Begriffe und Grundlagen, DIN 51418-1;
    Röntgenspektralanalyse – Röntgenemissions- und Röntgenfluoreszenz-Analyse [RFA] – Teil 2: Begriffe und Grundlagen zur Messung, Kalibrierung und Auswertung
    à DIN 51418-2.

  • Veröffentlichungen im Rahmen des DIN NMP 815:

    DIN - Taschenbuch 340:
    „Grundlagen der instrumentellen Analytik - Zusammenstellung von DIN-Normen und Norm-Entwürfen“; Beuth Verlag, 1.Auflage Dezember 2001 (ISBN 3-410-15322-5), 632 Seiten:

    Die Auswahl der zu berücksichtigen Normen erfolgte vom damals stellvertretenden Obmann des NMP AA 815 und Obmann des NMP FAM AA 611, S.H. Kägler, in Zusammenarbeit mit dem DIN NMP, Frau M. Treige-Wegener, u.a. zuständig für das DIN-Sekretariat des NMP AA 815 (vergleiche Bücher)

    Die Intension dieses Taschenbuches war, alle Grundlagennormen zur instrumentellen Analytik in einem Band zusammengefasst zur Verfügung zu haben. Sei es z.B., um in einer Prüfverfahren übergreifenden Diskussion schnell einen Begriff zweifelsfrei und normgerecht definieren zu können oder sei es als Hilfestellung vor Ort, nach der Messung die korrekten Auswerteformeln anzuwenden. Nach jahrelanger Vorbereitung, insbesondere im Hinblick auf die Auswahl der in das Taschenbuch aufzunehmenden Normen, konnte das Taschenbuch unter tatkräftiger Mitwirkung der zuständigen DIN Referentin des NMP, Frau Michaela Treige-Wegener, vom derzeit stellv. Obmann des DIN NMP AA 815 und gleichzeitigen Obmann des DIN FAM NMP AA 611, in Abstimmung mit vielen Fachkollegen, im Dezember 2001 herausgegeben werden:

    Dieses Taschenbuch soll dem großen Kreis der Anwender der instrumentellen Analytik einen Überblick über den Stand der diesbezüglichen Normung geben. Vertreten sind u.a. die Produktbereiche Mineralölerzeugnisse, feste und gasförmige Brennstoffe, Gase und Flüssiggase, Lacke und Anstrichstoffe sowie Beschichtungsstoffe und deren Rohstoffe. Das Taschenbuch enthält in numerischer Reihenfolge 44 Grundlagen-Normen zur Atomspektrometrie, unter Einbeziehung von ICP-MS und TXRF sowie zur Molekülspektrometrie (IR, NIR), Chromatographie (GC, GPC, HPLC) und Thermoanalyse; aber auch Normen zur Probennahme und Probenvorbereitung, unter Einbeziehung des mikrowellenunterstützten Druckaufschlusses; Normen zur spektralen Strahlungsmessung und Normen zur Definition der Begriffe Nachweis-, Erfassungs- und Bestimmungsgrenze unter Wiederhol- und Vergleichsbedingungen sowie Festlegungen zur Auswertung von Analysenergebnissen.

    In der Auflage dieses DIN-Taschenbuches 340 ist der Stand der Normung bis einschließlich Dezember 2001 berücksichtigt worden. Die Aufnahme ausgewählter DIN-EN- und DIN-EN-ISO-Normen komplettieren den Sachverhalt. Um den letzten Stand der Technik zu berücksichtigen, wurde in einigen Fällen zusätzlich zu den geltenden Normen auch die vorgesehene Neufassung der Norm, d.h. der neue Norm-Entwurf, in dieses Taschenbuch mit aufgenommen.

    Der Rezensent ist sicher, dass dieses Taschenbuch, von Kollegen erarbeitet und zusammengestellt, im Kollegenkreis mit großer Zustimmung aufgenommen wird. Es ist kein Buch, das als Einzelexemplar in der Zentralbibliothek „sein Dasein fristet“; im Gegenteil, der in der Atomspektrometrie Tätige und der Kollege in der Chromatographie und Molekülspektrometrie werden sich bemühen, ihr eigenes Exemplar vor Ort und am Arbeitsplatz jederzeit im Zugriff zu haben. S.H. Kägler, Buxtehude, 27-07-2004

 

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Zusammenarbeit mit der „Deutsche Elektrotechnische Kommission (DKE) im DIN und VDE“ im Rahmen der Erstellung von Normen zur PCB-Analyse

 

  • Auf der 17. Sitzung des UK 832.2 „Isolierflüssigkeiten mit Ausnahme von Kohlenwasserstoffölen“ des DKE im DIN und VDE, am 27. u. 28. Mai 1986 in Göttingen hat S.H. Kägler den Stand der Arbeiten des FAM zur DIN 51527 erläutert. Verglichen wurde hierbei auch mit der DIN VDE 0371-7. Die Diskussionen bezüglich eines übergreifenden, möglichst einheitlichen Verfahrens zwischen FAM und IEC/VDE wurden auf der Sitzung der WG 1 [Test Methods for Polychlorinated Biphenyls (PCBs) Contamination Levels in other Dielectric Liquids] der IEC [International Electrotechnical Commission], SC 10 B, am 23. Juni 1986 – zu der K. Wrabetz, Bayer AG, Zentrale Analytik, Leverkusen, eingeladen hatte - weiter vertieft. Diese quasi Zusammenarbeit wurde nach Gründung der WG 22 im CEN TC 19 (siehe Abschnitt EN) am 19. September 1989 – dem S:H. Kägler von Anfang an als Convenor vorstand - noch intensiver fortgeführt und hat zu einer vertretbaren Einigung geführt. In Zukunft können die PCBs -mit vergleichbaren Resultaten - wahlweise nach der EN 61619 [Basis IEC Methode] oder nach EN 12766-1 + EN 12766-2, Methode B [DIN FAM Methode] bestimmt werden.

    Es geht hierbei im Wesentlichen um die Frage, ob es besser ist, als Gesamt-PCB „alle“ Einzel-Congenere zu „addieren“ [DIN EN 61619 für „Isolierflüssigkeiten – Verunreinigungen durch polychlorierte Biphenyle . .“] oder aus der „Summe der 6“ [DIN 51527, ersetzt durch DIN EN 12766, Teile 1 + 2, Methode B] die „Gesamt-PCBs“ hochzurechnen. Wobei das angeblich analytisch „saubere“ Zusammen-Addieren aller 209 PCB-Congenere
    eine Art Trugschluss" ist, da nach der DIN EN 61619  9 Gruppen von zum Teil nicht aufgelösten Einzel-Congeneren gebildet werden, für die jeweils ein gemeinsamer „GC-Empfindlichkeits-Faktor“, der sog. Response-Faktor, berechnet wird. Letztlich bedeutet das, dass sich lediglich 6 Response-Faktoren [DIN EN 12766, Teile 1 + 2, Methode B] und 9 Response-Faktoren „gegenüberstehen“ und nicht 6 gegen 209, wie zunächst fälschlich" von den Verfechtern der „Gesamt-PCBs aus der Addition aller 209“ argumentiert wurde. Europäische Ringversuche, in denen beide Verfahren zum Einsatz kamen, haben gezeigt, dass sich die Ergebnisse - nach beiden Verfahren bestimmt - im Rahmen ihrer Präzisionswerte nicht unterscheiden, wenn insbesondere die Vorgaben der DIN EN 12766-2, Methode B, exakt befolgt werden.

 

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Regionale Normung im Rahmen von CEN/TC 19 (Mineralölkohlenwasserstoffe und verwandte Produkte), S.H. Kägler als Convenor (Obmann) von Working Groups (WGs):

 

(Übergabe eines „CEN pin“ with >Thanks to your ceaseless work for the benefit of European standardization< [Schreiben H.W. Ahls, Brüssel, 6.Mai 2005, Ref: SG/11233-PR/1016])

 

  • WG 2: Elementanalyse mittels AAS im Rahmen des Technical Committee (TC) 19; von 1974 bis etwa 1984:

    Mit Abschluß eines Teils der 1974 auf der 1. Sitzung der WG 2 zur „Bestimmung von Elementen mittels Flammen-AAS“ im Forschungszentrum der englischen BP in Sunburry, England, beschlossenen Arbeiten wurde diese WG des CEN/TC 19 in den achtziger Jahren [um 1984] aufgelöst. Zur Ausarbeitung eines empfindlicheren Prüfverfahrens zur Spurenbestimmung von Blei in unverbleiten Ottokraftstoffen wurde jedoch als neue WG die WG 16. gebildet.

    In der WG 2 standen damals neben Na in schweren Produkten [prEN 241] und Blei in Benzin [prEN 237] ebenfalls die direkte Bestimmung von Additiven in Schmierölen [prEN 240] und die Bestimmung von Li, Na und Ca in Schmierfetten [prEN 239] zur Diskussion. Die Entwürfe für die entsprechenden Püfverfahren haben hierzu auf der 1.Sitzung vorgelegen, und zwar 4 FAM-Entwürfe, jeweils einer zu den 4 Verfahren
    und 2 Entwürfe vom IP [Institut of Petroleum, London] zu den Additivelementen in Schmierölen und zur Bleibestimung.

    Bestand aus der damaligen WG 2 hat bis heute die DIN EN 241 zur Bestimmung des Natriumgehaltes nach vorheriger Veraschung der Probe, u.a. in Heizöl schwer (HOS) und Rohölen nach dem FAM-Entwurf.
      

  • WG 16: Bestimmung des Bleigehaltes im Spurenbereich von 5 bis 25 mg/kg in unverbleiten Ottokraftstoffen [„Lead at low levels in gasoline“] ; von etwa 1984 bis 1993:

    Auch hier war die Basis der DIN FAM-Entwurf [DIN 51769-7], der zur DIN EN 237 (niedrige Bleigehalte in Ottokraftstoffen) in der Europäischen „WorkingGroup“ weiterentwickelt wurde und bis heute Bestandteil der Europäischen Anforderungsnorm für Ottokraftstoffe [DIN EN 228] ist.

    Nach erfolgreichem Abschluss dieser Arbeiten wurde die WG zwischenzeitlich aufgelöst. Bei erforderlicher Neufassung der DIN EN 237 wird der ehemalige Convenor der WG 16 jedoch ggf. wieder angesprochen).
     

  • WG 17: Bestimmung insbesondere von Nickel und Vanadium u.a. in schwerem Heizöl und weiterer Elemente in „Petroleum Products“ sowie Fortführung „ruhender“ Arbeiten aus der WG 2, [„Vanadium, Nickel and other elements in liquid fuels“] ; von etwa 1984 bis 2003:

    Abgeschlossen wurden in dieser WG u.a.die Arbeiten zur direkten Nickel- und Vanadium-Bestimmung mittels AAS mit Durchführung von Ringversuchen zur Festlegung der Präzsion [DIN EN 13131] und die Neufassung der EN 241 zur Na-Bestimmung. Weiterzuführen sind die Arbeiten zur WI 225 [Work Item] „Petroleum products – Determination of nickel and vanadium content – Sample preparation by
    microwave incineration technique“ zur „CEN Enquiry”.

    Mit der Begründung, „dass er als Convenor für den Bericht der Aktivitäten seiner WGs: WG 17 und WG 22 auf der nächsten Plenarsitzung des CEN/TC 19 im Jahre 2005 in Stockholm bereits 71 Jahre alt sei und er beschlossen hätte, mit 70 aufzuhören“, machte S.H. Kägler
    den Vorschlag, ihn von der Obmannschaft für die weiteren Jahre zu entbinden. Dies wurde vom Plenum – mit Dank vom Vorsitzenden des CEN/TC19, C. Stapel, „for the many years of his dedicated service“ – akzeptiert.

    Die Abgabe der Obmannschaft auf der Plenarsitzung in CANNES, 4. bis 6. Juni 2003, hat nach eingehender Diskussion zu einem für mich sehr positiven Ergebnis geführt: Unter Beibehaltung des Obmann der „alten“ WG 27: „Sulfur content test methods“, Paolo Tittarelli, wurden die Aktivitäten der WG 17 mit den Aktivitäten der WG 27 zusammengelegt und die noch nicht abgeschlossenen Arbeiten der WG 17 von der in ihrem Aufgabenbereich erweiterten WG 27 übernommen. Dies war insofern optimal, weil der neue und alte Obmann der WG 27 auch in der WG 17 mitgearbeitet hat und der ehemalige Convenor der aufgelösten WG 17 auch weiterhin in der neuen WG 27 als Mitarbeiter aktiv bleibt.

  • WG 22: Bestimmung von polychlorierten Biphenylen (PCB) in Altölen, anderen Mineralölkohlenwasserstoffen und verwandten Produkten (Umwelt), [„PCB in lubricating oils, petroleum products and used oils”] ; von 1989 bis 2005:

    Die Obmannschaft bestand seit der konstituierenden Sitzung am 19. September 1989 in Amsterdam bis zum Ende der Aktivitäten im November 2004. Sie endete mit der Antragstellung zur Entbindung der WG 22 von ihren Aufgaben, einschließlich der Abstimmung der Ergebnisse des letzten Ringversuchs zur PCB-, PCBT- und PCT- Analyse auf der 17. Sitzung der WG 22 in Turin am 16. und 17. Januar 2003 – aber offiziell erst mit der Veröffentlichung aller erforderlichen Europäischen Prüfnormen auf der Plenarsitzung des CEN/TC 19 in Oslo im Mai 2005.

    Die 15 Jahre harten Ringens, insbesondere bei der Bestimmung der PCBTs (Polychlorierte Benzyltoluole) und PCTs (Polychlorierte Terphenyle) sowie die Abgrenzung gegen die EN 61619 für Isolieröle haben sich jedoch nach Meinung der Mehrzahl der WG-Mitglieder gelohnt. Bei einer erforderlichen Neufassung der DIN EN 12766, bzw. Berichtigungen zu den einzelnen Teilen der Norm, wird der ehemalige Convenor der WG 22 jedoch wahrscheinlich wieder angesprochen werden:

    1. DIN EN 12766-1: 2000-11, „Trennung und Bestimmung von ausgewählten PCB-Congeneren mittels GC-ECD“,

    2. DIN EN 12766- 2: 2001-12, „Berechnung des Gehaltes von PCB“, u.a. auch gemäß der zurückgezogenen nationalen Norn DIN 51527 [als Methode B des Teil 2],

    3. DIN EN 12766- 3: 2005-02, Bestimmung und Berechnung der Gehalte von PCT und PCBT mittels GC-ECD.

    Auf Beschluss der Plenarsitzung des CEN/TC 19 in Cannes, 2003, ist das WI 019242: „Petroleum products – Determination of organic halogen content – Oxidative microcoulometric method“ von der WG 22 der neuen WG 27 zugeordnet worden.


  • Obmannschaft im Bereich der WG 9:

    Im Bereich der WG 9 besteht eine Obmannschaft (Convenor) für die DIN EN 238: „Bestimmung von Benzol in Ottokraftstoffen mittels Infrarot-Spektrometrie“, die ebenfalls noch in der derzeitigen Anforderungs-Norm für Ottokraftstoffe [EN 228] aufgeführt ist.

  • Plenarsitzungen des CEN/TC 19:

    Der Convenor ist gehalten, auf den Plenarsitzungen des CEN/TC 19 über den jeweiligen Stand der Arbeiten in seinen WGs zu berichten. Anträge zu neuen Arbeitsvorschlägen aus der WG sind auf der Plenarsitzung zu stellen, mit der Auflage, dass nach den diesbezüglichen Beschlüssen der Plenarsitzung in seiner WG weitergearbeitet wird. Anträge, die von Dritten gestellt werden, werden entsprechend zugeordnet, auf der Plenarsitzung erläutert und bei positivem Beschluss einer geeigneten WG als neues WI [Work Item] zur Prüfung und ggf. Bearbeitung zugewiesen.
    Die Plenarsitzungen werden alle 2 Jahre in einem Mitgliedsland der Europäischen Normung als Gastgeber, in der Regel in dessen Hauptstadt, durchgeführt.

    S.H. Kägler hat nahezu regelmäßig an diesen Plenarsitzungen teilgenommen. Genannt seien hierzu die Plenarsitzungen a) vom 21. und 22. November 1983 in Paris [12. Sitzung], b) vom 3. bis 5. Juli 1985 in Athen, c) vom 17. bis 19. Mai 1989 in London, d) vom 27. bis 29. Mai 1991 in Wien, e) vom 10. bis 12. Mai 1993 in Stockholm, f) vom 30. Mai bis 1. Juni 1995 in Rotterdam, g) vom 11. bis 13. Juni 1997 in Madrid [22.Sitzung], h) 1999 in Lissabon, und i) vom 4. bis 6. Juni 2003 in Cannes [25.Sitzung].

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Internationale Normung im Rahmen der ISO/TC 28 [Internationale Standard Organisation, „International Standard Organization“]/TC 28; Mineralölerzeugnisse und Schmierstoffe:

  • Betreuung einzelner Normen, verantwortlich dafür aus der Sicht des FAM:

    ISO 8691
    : Bestimmung von Vanadium im Spurenbereich durch Graphitrohr-AAS, insbesondere in Gasturbinenölen (Tieftemperaturkorrosion in Verbindung mit Natrium) ; Basis hierfür war die DIN 51790- 3 von der der Obengenannte Obmann war,

    ISO 3696
    : Anforderungen an Wasser für analytische Zwecke,
    Verbindungsmann zu ISO.